Mehr als die Hälfte seiner Arbeitszeit verbringt ein Zahnarzt, der selbstständig niedergelassen ist, heute mit administrativen und regulatorischen Verwaltungsaufgaben. Hinzu kommen Praxisorganisation, Personalführung, Personalsuche, Marketing, Abrechnung und Einkauf. Zeit, die aufgebracht werden muss, damit die Praxis überhaupt jeden Tag läuft. Bei einer Jahresgesamtarbeitszeit von 223 Tagen entfallen – so ist es im KZBV-Jahrbuch 2017 nachzulesen – 100 Tage auf die Bürokratie. „ Rechnerisch ist in jeder Zahnarztpraxis jeweils eine Vollzeitkraft 100 Tage im Jahr ausschließlich mit Dokumentations- und Informationspflichten beschäftigt“, heißt es dort. Die andere Hälfte der Zeit (123 Tage) steht für die zahnmedizinische Behandlung der Patienten zur Verfügung. So sieht der übliche Arbeitsalltag eines selbstständigen Zahnarztes aus – und dazu zählt der Großteil aller Zahnärzte und Zahnärztinnen in Deutschland. Viele junge Zahnärztinnen und Zahnärzte wollen heute lieber angestellt arbeiten: Sie suchen nach größeren Strukturen, die das erlauben. Hier arbeiten sie mit Kollegen zusammen und haben – neben flexiblen Arbeitszeitmodellen – die Möglichkeit, viele der so zeitaufwändigen administrativen Arbeiten zu bündeln und durch eine zentrale Fachkraft in der Praxis professionell erledigen zu lassen. Das bedeutet gleichzeitig: Ihnen entsteht so deutlich mehr Freiraum, für die Behandlung und Beratung ihrer Patienten. Für Ihren Beruf „ Zahnarzt“. Das soll sich nicht wie ein Plädoyer für große Strukturen lesen, nein. Es soll aber aufzeigen, dass es eben heute nicht mehr nur das eine Berufsbild vom selbstständig niedergelassenen „Einzelkämpfer“ Zahnarzt gibt, sondern Wunsch und Wirklichkeit sich von Generation zu Generation und vielleicht auch von Lebensphase zu Lebensphase verändern. Und das ist nun wirklich nicht neu.